Schulprogramm
Die Josef-Reding-Schule – gegründet 1968, seit 1988 Hauptschule in Ganztagsform und benannt nach dem Schriftsteller Josef Reding – ist die einzige Hauptschule in Holzwickede. Seit 2008 befindet sich die Schule im erweiterten Ganztagsbetrieb. Im Schuljahr 2016/2017 besuchen 361 Schülerinnen und Schüler aus Holzwickede, Unna, Schwerte sowie Dortmund unsere Schule, 36 Lehrerinnen und Lehrer arbeiten hier. Sie werden unterstützt von einem Diplom-Sozialarbeiter. Im Schulzentrum befinden sich das Clara-Schumann-Gymnasium und zusätzlich die Gemeindebücherei.
Unsere Schülerinnen und Schüler kommen sowohl aus ihren Ursprungs- als auch aus Ein-Eltern- oder Patchwork-Familien. Diejenigen, die die Josef-Reding-Schule nicht von Klasse 5 an besuchen, haben häufig als Seiteneinsteiger/innen Schulkarrieren hinter sich, die durch Scheitern gekennzeichnet waren. Sie bedürfen einer besonderen seelischen Stützung und erzieherischen Zuwendung, damit sie in die Lage versetzt werden, die an sie zu stellenden Leistungsanforderungen gut zu erfüllen.
Eine besondere Förderung erfahren aber auch zahlreiche Jungen und Mädchen, die am Ende ihrer Schulzeit die Josef-Reding-Schule mit der Fachoberschulreife bzw. der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe verlassen.
Die räumliche Ausstattung der Schule ist außerordentlich gut und wird sorgfältig gepflegt. Helle Klassen- und Gruppenräume, vier Fachräume für den Unterricht in den Naturwissenschaften, ein Textilraum, zwei Technikräume, ein Kunstraum, zwei Computerräume, eine Lehrküche, ein Videoraum, ein großer Essraum für die Mittagsverpflegung, ein Schülercafé, eine freundlich eingerichtete Eingangshalle, mit Schülerarbeiten gestaltete Flure, Sporthallen, Sportplatz, Kleinschwimmhalle, weitläufige Schulhofanlagen und das Forum bieten einen optimal ausgestatteten Rahmen für den Lern- und Lebensort Schule. Dank der jederzeit vorbildlichen Unterstützung der Schule durch die Gemeinde Holzwickede gibt es darüber hinaus eine gute sächliche und mediale Ausstattung für die Unterrichtsvorbereitung und –durchführung.
Josef Reding wurde am 20.03.1929 in Castrop-Rauxel geboren. Er besuchte von 1935 - 1951 verschiedene Volksschulen und Gymnasien und schloss seine Schullaufbahn mit dem Abitur ab. Sein erstes Buch "Silberspeer und Roter Reiher" veröffentlichte Josef Reding im Jahr 1952. Danach siedelte er nach Urbana (USA) um und führte seine Studien an der University of Illinois (USA) weiter. 1958 bekam er den Förderpreis für Literatur des Landes Nordrhein-Westfalen. Er erhielt für seine literarischen Werke zahlreiche weitere Literaturpreise, zuletzt im Februar 2001 den Comenius-Preis für sein Lebenswerk. Er gilt im deutschsprachigen Raum vor allem als Meister der Kurzgeschichte. Sein wohl bekanntestes Werk ist der Geschichtenband "Nennt mich nicht Nigger" (1958). Im Jahr 1988 wurde die Hauptschule in Holzwickede nach ihm benannt. Heute wohnt er zusammen mit seiner Frau in Dortmund.
Josef Reding wendet sich immer wieder scharf gegen jegliche Art von Diskriminierung von Minderheiten und gegen Ausländerfeindlichkeit und Gewalt. Gerade bei diesen Themen, die leider bis heute aktuell geblieben sind, sehen wir unsere besondere Verpflichtung gegenüber unserem Namensgeber. Wir leiten aber auch unseren Anspruch auf eine gelingende Leseerziehung von ihm ab.
Josef Reding, Womit schreiben?
Einer meiner Söhne
hat meine Schreibmaschine
kaputt gespielt.
„Womit soll ich denn jetzt
schreiben?“
frage ich ihn.
„Womit du immer schreiben
sollst“, sagt er.
„Mit der Hand?“
frage ich.
„Mit dem Herzen“,
sagte er. „Und wenn es
dir eben möglich ist:
auch ein bisschen mit
dem Kopf.“
Wir machen unsere Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft.
Darunter verstehen wir:
Wir fordern Leistung ein und fördern Lernbereitschaft.
Wir fördern organisiertes, selbstständiges Denken und Handeln als Vorbereitung für ein lebenslanges Lernen.
Wir legen Wert auf die Entwicklung und Umsetzung handlungsorientierter Unterrichtskonzepte, die den Schüler/ die Schülerin in den Mittelpunkt des Unterrichts stellen und ihm/ ihr die Möglichkeit eröffnen, aktiv den Unterrichts-Prozess mit zu steuern und zu gestalten.
Wir vermitteln den Umgang mit allen modernen Kommunikations- und Präsentationsmedien.
Wir vermitteln die Schlüsselqualifikationen, die die Arbeitswelt einfordert.
Unsere Schülerinnen und Schüler sollen die Schule als einen Raum erleben, in dem sie täglich inhaltlich und sozial dazulernen.
Wir verstehen unsere Schule als Lebensraum, in dem sich Persönlichkeit entwickeln kann und sehen uns als Wegbegleiter.
Dies bedeutet:
Wir entwickeln ein motivierendes, angstfreies Lernklima.
Wir stärken das Selbstbewusstsein unserer Schülerinnen und Schüler und ermöglichen ihnen den Erwerb von Sozialkompetenzen.
Wir legen Wert darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler Achtung und Respekt vor sich und vor anderen entwickeln und dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Um eigenverantwortliches Lernen der Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen, schenken wir der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in der inhaltlichen und methodischen Arbeit sowie im täglichen Schulleben besonderes Augenmerk.
Wir möchten die Kinder und Jugendlichen befähigen, sich in der außerschulischen Realität ihres sozialen Umfeldes und der Arbeitswelt zurechtzufinden.
Wichtige Schlüsselqualifikationen sind für uns:
Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
Schüler/innen lernen Aufgaben termingerecht zu erfüllen, damit erhalten sie eine wesentliche Voraussetzung für ihr späteres Berufsleben.
Kooperations- und Teamfähigkeit
Gemeinsam erarbeiten wir im Klassenverband Regeln für das Zusammenleben und reflektieren deren Einhaltung. Partner-, Gruppen- und Projektarbeit sowie Mannschaftsspiele ermuntern zu gegenseitigem Helfen.
Lern- und Leistungsbereitschaft
Wir arbeiten schüler-, handlungs- und projektorientiert. Schülerinnen und Schüler sollen motiviert lernen und Erfolge erleben.
Methodenkompetenz
Selbstständiges Lernen fördern wir durch vielfältige Methoden, die in den fachlichen Lernkontext integriert sind. Das Lernen wird individualisiert, d.h. unterschiedliche Lerntypen werden angesprochen. Schülerinnen und Schüler lernen das Lernen.
Konfliktfähigkeit und Toleranz
Konflikte werden im Unterricht aufgegriffen und thematisiert, damit die Schüler lernen, ihre Konflikte verbal und nicht mit den Fäusten auszutragen. Die Schüler lernen Konfliktlösungsstrategien kennen.
Medienkompetenz
Informatikunterricht findet bei uns bereits in Kl.5/6 im Klassenverband und ab Kl.7-9 im WPU-Bereich statt. Zusätzlich werden ab Kl.8 Medienscouts im WPU-Bereich ausgebildet. In Kl.10B ist Informatik weiteres Unterrichtsfach.
Abschlüsse der Hauptschule
Die Schüler und Schülerinnen erwerben mit erfolgreichem Abschluss der Klasse 9 den Hauptschulabschluss. Für die Klasse 10 bieten wir zwei Typen an:
Klasse 10 Typ A hat einen Schwerpunkt in Arbeitslehre und Naturwissenschaften. Sie führt zum Ersten erweiterten Schulabschluss nach Klasse 10. Dieser Abschluss enthält die Voraussetzungen für viele Berufsausbildungen, vor allem für das Beginnen einer Ausbildung in Handel, Handwerk oder Industrie. Bei guten Leistungen in Ausbildung und Berufskolleg wird er zur Fachoberschulreife (= mittlere Reife, Realabschluss) aufgewertet.
Klasse 10 Typ B bietet zusätzlichen Unterrichtsstoff in Deutsch, Mathematik und Englisch und führt unmittelbar zum Mittleren Schulabschluss oder zur Fachoberschulreife mit Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe am Gymnasium oder an der Gesamtschule.